Paul Börger
Dr. Paul Börger war während des Dritten Reichs Leiter des Realgymnasiums Deutz.
In der Weimarer Republik zunächst Studienrat für evangelische Religion, Geschichte und Philosophie in Köln und Leverkusen, übernahm Paul Börger 1935 die Leitung des Deutzer Realgymnasiums. Gleichzeitig war er Leiter der Abteilung „Erziehung und Unterricht“ im Nationalsozialistischen Lehrerbund für den Gau Köln-Aachen. Trotzdem galt Börger - aus der Rückschau? - als politisch eher gemäßigt. Während des Krieges kommandierte er ein Pionierbataillon, das in der Nähe von Köln stationiert war.
Nach dem Krieg behauptete Paul Börger, maßgeblich an dem Einbau einer Ziegelsteinplombe am Nordturm des Kölner Doms beteiligt gewesen zu sein. Nachdem der Kölner Dom im November 1943 bei einem Bombenangriff schwer beschädigt wurde, habe Börger gegen den Willen der NS-Behörden die Rettung des Turmes veranlasst. Er legte ein nachträglich hergestelltes Schreiben des früheren Dombaumeisters vor, um somit unbelastet wieder in den Schuldienst zu gelangen. Später wurde bewiesen, dass tatsächlich Zwangsarbeiter die Ziegelsteine einbauen mussten.
Trapp, Joachim: Kölner Schulen in der NS-Zeit, S. 45; 143 http://www.wdr.de/tv/huhu/reportage/20041101c/index.phtml www.schaurte.kbs-koeln.de/pdf-Dateien/Zeiteugen%203%20(Exkurs%20Boerger).pdf
|