Jüdisches Kinderheim Lützowstraße

Das Jüdische Kinderheim Lützowstraße in Köln war ein Heim für jüdische Waisen und Kinder aus problematischen familiären Verhältnissen.

Das Jüdische Kinderheim in der Lützowstraße 35-37 in Köln wurde 1900 eröffnet, zehn Jahre nachdem dieses erste jüdische Kinderheim in der Stadt entstanden war. In dem Heim wurden jüdische Kinder jeden Alters betreut; es gab ein Säuglingsheim, einen Kinderhort, einen Kindergarten und eine Haushaltungsschule. Auch nichtjüdische Kleinkinder bis zum Alter von zwei Jahren wurden aufgenommen. Ein Heim dieser Art war einmalig in Deutschland.

In der Weimarer Republik kamen die meisten Kinder des Heims in der Lützowstraße aus schwierigen familiären Verhältnissen, einer unehelichen Beziehung oder hilfebedürftigen Familien. Anfang der dreißiger Jahre lebten 120 Kinder in der Lützowstraße. 1941 mussten die Kinder und ihre Betreuer das Heim verlassen; viele von ihnen wurden in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern ermordet.

Jüdisches Schicksal in Köln 1918-1945, S. 59