Meines Vaters Land

Das Buch der Journalistin Wibke Bruhns, „Meines Vaters Land“ setzt sich kritisch mit ihrem Vater auseinander, der wegen Kontakten zum Widerstand des 20. Julis 1944 hingerichtet wurde.

„Meines Vaters Land“ ist das Buch der Journalistin Wibke Bruhns, deren Vater Hans-Georg Klamroth (1898-1944) wegen seiner Mitwisserschaft am Attentatsversuch auf Hitler am 20. Juli 1944 von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde. Das Buch ist der Versuch der 1938 geborenen Autorin, sich mittels einer Familiengeschichte der unbekannten Figur des Vaters anzunähern.

Ihr Vater Hans-Georg Klamroth kam aus einer konservativ-nationalen Familie und schlug eine Laufbahn als Kaufmann ein. Nach 1933 wurde er Nationalsozialist, trat in die NSDAP und die SS ein. Während des Zweiten Weltkriegs war Klamroth SS-Mann an der Ostfront und wechselte 1943 zum Oberkommando der Wehrmacht nach Berlin. Nach der Niederlage bei Stalingrad setzte bei ihm anscheinend ein Umdenken ein. In Berlin knüpfte er Kontakte zu den Widerstandskreisen des 20. Julis, die ihn in die Verschwörungspläne einweihten.

Wibke Bruhns nutzte Briefe, Tagebuchaufzeichnungen und Filmaufnahmen für die Rekonstruktion dieser Familiengeschichte. Sie beschloss bereits 1979, als sie in einer Dokumentation ihren Vater vor dem Volksgerichtshof sah, Recherchen über ihn anzustellen. Sie setzte sich kritisch mit der Person ihres Vaters, mit der Gleichgültigkeit ihrer Familie gegenüber der Judenverfolgung und mit dem konservativ-militärischen Widerstand auseinander.

http://www.zeit.de/2004/09/P-Bruhns?page=all
http://www.daserste.de/druckfrisch/thema_dyn~id,33~cm.asp