

Tor des Konzentrationslagers Stutthof (www.stutthof.pl)

|
|
Stutthof
Im Konzentrations- und Vernichtungslager Stutthof bei Danzig wurden von September 1939 bis zum 1. Mai 1945 ca. 115 000 Menschen interniert.
Das Lager bei Danzig wurde am 2. September 1939 zunächst als „Zivilgefangenenlager“ eingerichtet. Ab November 1941 „Sonderlager der SS“, wurde es seit Januar 1942 als Konzentrationslager geführt. Neben jüdischen Insassen waren auch politische Häftlinge und sowjetische Kriegsgefangene interniert. Um die Jahreswende 1944/ 45 waren im Haupt- und den Nebenlagern 52 000 Menschen interniert.
Stutthof unterstanden mehrere Dutzend Nebenlager, in denen die Gefangenen Zwangsarbeit verrichteten. Die Häftlinge arbeiteten u.a. in Waffenfabriken oder den deutschen Ausrüstungswerken. Aufgrund der schweren Arbeit und der harten Haftbedingungen starben viele der Häftlinge. Hinrichtungen fanden häufig statt. Seit Juni 1944 wurden Neuankömmlinge zum Teil sofort in den Gaskammern des Lagers ermordet.
Von den insgesamt ca. 115 000 Gefangenen in Stutthof zwischen 1939 und 1945 kamen 65 000 ums Leben. Fast alle der 50 000 nach Stutthof deportierten Juden kamen ums Leben.
Ab Januar 1945 wurde das Hauptlager und die meisten Nebenlager geräumt. Zehntausende Häftlinge kamen bei den folgenden „Todesmärschen“ ums Leben. Ein Teil der Häftlinge wurde per Schiff über die Ostsee „evakuiert“. Viele ertranken oder wurden erschossen. Am 1. Mai 1945 wurde das Konzentrationslager mit den verbliebenen einigen Hundert Häftlingen befreit.
Eberhard Jäckel, Peter Longerich, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Enzyklopädie des Holocaust, München/ Zürich 1998
|