

Das Katholisches Apostelngymnasium in einer Chromlithographie aus dem Jahr 1860

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Apostelgymnasium
Das "Katholische Gymnasium an der Apostel-Kirche" wurde als Schule für Jungen am 15. Oktober 1860 eröffnet. Die Schule fühlte sich von Beginn an nicht nur der humanistischen, sondern ebenso stark der christlich-katholischen Bildung verpflichtet. So waren beispielsweise im Jahr 1933 sämtliche hauptamtlichen Lehrkräfte katholisch.
Die Schule, deren Unterricht 1860 mit 261 Schülern begann, erfuhr einen kontinuierlichen Aufstieg und erreichte 1919 mit 523 Schülern, die fast sämtlich katholisch waren, ihren höchsten Stand. 1933 besuchten dagegen nur noch 421 Schüler die Einrichtung. In der Kölner Öffentlichkeit genoss das Apostelgymnasium ein hohes Ansehen. Allerdings trifft die oft geäußerte Ansicht, es habe sich um eine Schule für die begüterte Oberschicht gehandelt, zumindest für die 1920er und 1930er Jahre nicht zu.
Nachdem das Apostelgymnasium im Zuge der NS-Schulreform im Jahr 1938 noch zur "Staatlichen Oberschule für Jungen an der Apostelkirche" umbenannt worden war, folgte sehr bald das Ende. Schon seit Ende des Ersten Weltkriegs hatte die Schule unter großem Raummangel gelitten. Daher war seit Ende der 1920er Jahre eine Neubau und die damit einhergehende Verlegung in den Grüngürtel diskutiert, jedoch nie in die Tat umgesetzt worden. Andererseits stand das Gebäude dem lang geplanten, von den Nationalsozialisten schließlich durchgeführten Ost-West-Durchbruch vom Heumarkt zum Hahnentor im Wege. Ein Neubau stand nunmehr jedoch nicht zur Diskussion, so dass das Gymnasium zu Ostern 12939 geschlossen und die Schüler auf das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, die Schillerschule, die Oberschule in der Kreuzgasse bzw. jene in der Spiesergasse verteilt wurden.
[nach: Geudtner/Hengsbach/Westerkamp: "Ich bin katholisch getauft und Arier". Aus der Geschichte eines Kölner Gymnasiums, Köln 1985]
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