V1-Flugbombe
Die V1-Rakete war eine der so genannten Wunderwaffen, die die Deutschen in der Endphase des Zweiten Weltkriegs einsetzten.
Während des Zweiten Weltkriegs entwickelte die Wehrmacht über zwei neuartige Waffen, die so genannten „Vergeltungswaffen“ (V-Waffen): Die V1 war ein ferngesteuerter Flugkörper der Luftwaffe, der 1000 kg Sprengstoff transportierte und die V2 eine Flüssigkeitsrakete des Heeres mit ebenfalls 1000 kg Sprengstoff. Die V1-Rakete war im Juni 1942 zur Bombardierung Londons gebaut worden. Insgesamt feuerte die deutsche Wehrmacht knapp 9000 V1 auf England ab. Nach britischen Angaben töteten die Raketen im Londoner Raum über 6000 Menschen.
Das propagandistische Schlagwort der Wunderwaffen, also die Hoffnung auf revolutionäre Waffenentwicklung, sollte in der zweiten Kriegshälfte den Glauben an den „Endsieg“ aufrecht erhalten. Nachdem sich der Zweite Weltkrieg 1942/1943 erheblich zu Gunsten der Alliierten entwickelt hatte, hoffte man in der deutschen Bevölkerung auf den Sieg der Deutschen mit Hilfe dieser Wunderwaffen. Der Propagandaminister Goebbels gab Anweisungen, Gerüchte über den Einsatz kriegsentscheidender deutscher Wunderwaffen zu streuen.
In der deutschen Bevölkerung blieb die Begeisterung über die Wunderwaffen weit hinter den Erwartungen der nationalsozialistischen Führung zurück, da sie gegen die Angriffe der Alliierten keine durchschlagende Wirkung zeigten. Durch die Wunderwaffen wurde keine Wende des Krieges herbeigeführt, er wurde dadurch nur verlängert.
Bedürftig: Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg, S. 542 f. Kammer/Bartsch: Jugendlexikon Nationalsozialismus, S. 243
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