Oberschule
Die Höheren Schulen in Deutschland wurden 1937 einer Reform unterzogen, als deren Ergebnis die "Oberschule" eingeführt wurde, deren Ziel es unter anderem war, die NS-Gesinnung stärker in den Unterricht tragen und die Schüler besser für die Kriegspolitik des Regimes einsetzen zu können.
1937 wurden im Rahmen einer auf strukturelle Vereinfachung zielende NS-Schulreform das System der Höheren Schulen verändert, indem die "Oberschule" für Jungen und Mädchen eingeführt wurde. Die Schulzeit nach der Grundschule wurde dabei von neun auf acht Jahre verkürzt, um die Schüler schneller als Arbeitskräfte für die Kriegswirtschaft und als Soldaten der Wehrmacht einsetzen zu können. Auch die Lehrpläne wurden vereinfacht: An Oberschulen für Jungen wurde der Unterricht in der Oberstufe in einen mathematisch-naturwissenschaftlichen und einen sprachlichen Zweig, in Oberschulen für Mädchen entsprechend in eine hauswirtschaftliche und eine sprachliche Richtung aufgeteilt.
Besonderer Vorrang wurde dem Unterricht in Leibesübungen (zwecks Wehrertüchtigung) und Deutsch eingeräumt. Die Zahl der humanistischen Gymnasien wurde dagegen drastisch beschnitten.
[nach: Enzyklopädie des Nationalsozialismus, S. 715f.]
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