Ratline (Rattenlinie)

Mit Hilfe des Vatikans und unter Duldung der Westalliierten aufgebauter Fluchtweg, der NS-Größen die Flucht ermöglichte


Als „Rat Line“ ("Rattenlinie") bezeichneten die anglo-amerikanischen Alliierten den Fluchtweg vieler führender Nationalsozialisten und SS-Leute, der sie meist über Südtirol nach Rom und von dort aus vor allem in südamerikanische, aber auch arabische Staaten führte.

Der Fluchtweg war schon früh vom amerikanischen Geheimdienst CIC (Army Counter-Intelligence Corps) entdeckt worden. Später nutzte der CIC die Fluchtroute für eigene Zwecke. Eine der zentralen Figuren der Fluchtbewegung war der Rektor des Priesterkollegs "Collegio Teutonico", Alois Hudal. 1933 zum Bischof geweiht, besorgte Hudal den flüchtigen Nazis eine "Ausweiskarte", die das "Österreichische Bureau", ein Pseudo-Konsulat, ausstellte. Zusätzlich bezeugten päpstliche Hilfsstellen die Identität und besorgten die Visa, das italienische Rote Kreuz beschaffte die Pässe.

Bekannte Nutznießer der „Rat Line“ waren etwa Adolf Eichmann, der Auschwitz-Arzt Josef Mengele oder der Kommandant der Vernichtungslager Sobibor und Treblinka, Franz Stangl.

[nach: Informationsdienst gegen Rechtsradikalismus (Internet-Version)]