SS-Führer Heinrich Himmler (vorn, 3.v.r.) mit dem SS-Führungsstab
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Schutzstaffel (SS)
Als Leibgarde Hitlers gegründet, entwickelte sich die SS zur Elitetruppe der NSDAP und gleichzeitig zur Speerspitze aller NS-Verbrechen.
Als die SA 1923 durch ihre Zusammenarbeit mit den Freikorps und der Reichswehr ein Eigenleben zu entwickeln und somit als Schutztruppe der NSDAP auszufallen drohte, wurden für diese Aufgaben, besonders aber zum persönlichen Schutz Hitlers, so genannte Stabswachen gebildet. Sie wurden ab 1925 "Schutzstaffeln" genannt, in ihrer Gesamtheit "die Schutzstaffel" (SS). Neben der besonders engen Bindung an Hitler (Leitspruch: "Unsere Ehre heißt Treue") unterschied sich die SS von der Massenorganisation SA durch ihr Selbstverständnis als Elitetruppe der Partei, als Inbegriff des neuen nationalsozialistischen Menschen. Dieser Charakter der SS wurde besonders durch den 1929 zum "Reichsführer SS" (RFSS) ernannten Heinrich Himmler geprägt und schlug sich in sorgfältiger "rassischer" und politischer Auslese ihrer Mitglieder nieder. 1931 wurde von Reinhard Heydrich der Sicherheitsdienst (SD) der SS aufgebaut, eine Art Parteipolizei.
Nach der Machtübernahme stellte die SS mit ihren "Totenkopfverbänden" das Wachpersonal der KZ. Sie verschmolz zunehmend mit der Polizei, was sich z. B. 1936 in der Ernennung Himmlers zum "Reichsführer der SS und Chef der Deutschen Polizei" (RFSSuChdDtP) oder 1939 in der Gründung des Reichsicherheitshauptamtes (RSHA) unter Heydrich als oberste deutsche Sicherheitsbehörde niederschlug.
Im Krieg spielte die SS eine entscheidende Rolle in der Rassen-, Siedlungs- und Sicherheitspolitik, besonders bei der Ermordung der europäischen Juden und bei zahllosen anderen Verbrechen gegen Menschheit und Menschlichkeit. Beispielsweise wurden alle Vernichtungslager unter Regie der SS betrieben und die berüchtigten "Einsatzgruppen" aus den Reihen der SS und des SD gebildet. Gleichzeitig übernahm sie in Form der "Waffen-SS" zunehmend militärische Aufgaben.
[nach: Bedürftig: Lexikon III. Reich, Hamburg 1994, S. 371f.]
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