

Besucherandrang bei der Eröffnungsmesse im Jahr 1924

|
|
Messe Köln
1924 eingeweihtes Ausstellungsgelände in Köln-Deutz
Der Bau der Kölner Messe war vor allem der Initiative des Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer zu verdanken, der seit 1919 immer wieder die Notwendigkeit einer Handelsmesse für die Rheinmetropole betonte. Nachdem 1922 eine Messegesellschaft gegründet und mit dem Bau begonnen worden war, konnten die ersten Kölner Messebauten, heute als Rheinhallen bezeichnet, im Mai 1924 eingeweiht werden. 1928 wurde aus Anlass der internationalen Presseausstellung „Pressa“ der Messeturm und das „Staatenhaus“ hinzugefügt.
Die Gebäude dienten jedoch nicht nur als Ausstellungsflächen, sondern waren ein beliebter Veranstaltungsort, der auch von den Nationalsozialisten häufig genutzt wurde; allein 1932 trat Hitler dreimal in den Messehallen auf. Auch der normale Messebetrieb stellte sich schnell auf die neuen Machthaber ein: Schon im April 1933 wurde unter dem antisemitischen Motto „Denk deutsch – kauf deutsch“ hier eine „Deutsche Woche“ veranstaltet, im Herbst des Jahres die Ausstellung „Gesunde Frau – gesundes Volk“ präsentiert. Die schnelle Anpassung wurde auch dadurch erleichtert, das nicht regimetreue Messemitarbeiter nach 1933 entlassen wurden.
Mit Kriegsbeginn kam der Ausstellungsbetrieb auf dem Messegelände praktisch zum Erliegen. Statt dessen wurden hier verschiedene Lager eingerichtet, so auch ein Sammellager, von dem aus im Frühjahr 1940 die Kölner Sinti und Roma, ab Oktober 1941 dann die jüdische Bevölkerung in den Osten deportiert wurden.
[nach: Braunes Köln, S. 124ff. und 75 Jahre Kölner Messe, S. 30ff.]
|