

Die Familie Neugebauer (v.l.n.r.: Alice, Ilse und Max Neugebauer)

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Max, Alice und Ilse Neugebauer
Max Neugebauer wird 1896 in Köln geboren und betreibt mit seiner Frau Alice ein Schuhgeschäft mit Schuhmacherei in Efferen. In dem Wohnhaus in der Luxemburger Straße wird 1926 ihre Tochter Ilse geboren.
Der überzeugte Pazifist trat bereits vor dem Ersten Weltkrieg in die SAP, die Sozialistische Arbeiterpartei, ein und wurde im Jahr 1914 Mitglied der SPD. Aufgrund der Herkunft seiner Frau aus einer jüdischen Familie wurde das Schuhgeschäft nach 1933 mehrfach von den Nationalsozialisten boykottiert.
Als Alice und Ilse Neugebauer im September 1944 in das Lager Müngersdorf (Fort V) eingewiesen werden sollen, tauchen sie bei Familie Humbach im Sülzgürtel 8 unter. Max Neugebauer versorgt Frau und Tochter mit Lebensmitteln. Er lebte in dieser Zeit im Keller des inzwischen zerstörten Hauses in Efferen.
Eine Woche, nachdem seine Ehefrau und deren Tochter zusammen mit den Mitgliedern des Kölner Nationalkomitees für ein freies Deutschland verhaftet wurden, wird auch Max Neugebauer am 27. November 1944 von der Gestapo gefasst und im Siegburg Zuchthaus inhaftiert. Von hier wird er nach Butzbach in Hessen verlegt.
Am 16. April 1945 stirbt Max Neugebauer in einem Hilfskrankenhaus bei Wetzlar, nachdem er sich in der Haft mit Fleckfieber angesteckt hatte.
Alice Neugebauer wurde 1897 in St. Wendel im Saargebiet geboren. 1923 zog sie mit ihrem Mann, Max Neugebauer, nach Efferen bei Köln. Seit 1919 war Alice Neugebauer Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) und trat im gleichen Jahr in die SPD ein.
Nach der Haft in den Gefangenenlagern Wipperfürth und Hunswinkel bei Meinerzhagen wird Alice Neugebauer gemeinsam mit ihrer Tochter Ilse befreit.
Ilse Neugebauer wurde 1926 in Efferen geboren. Im Jahr 1945 trat Ilse Neugebauer in die SPD ein. Sie arbeitete vier Jahre lang für die britische Militärregierung in Köln. 1965 wurde sie zunächst in den Kreistag und später in den Hürther Stadtrat gewählt.
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