Lithographie des Gymnasium Kreuzgasse aus dem Jahr 1865

  

Gymnasium Kreuzgasse

Das Gymnasium Kreuzgasse wurde 1828 als "Höhere Bürgerschule" am Kölner Quatermarkt gegründet. Es verfolgte das Ziel, die Schüler auf das sich abzeichnende Technikzeitalter vorzubereiten und legte seine Unterrichtsschwerpunkte daher auf die Naturwissenschaften, Technik und moderne Fremdsprachen.

1862 konnte die Schule ein neues Gebäude in der Kreuzgasse, einer kleinen Nebenstraße der Schildergasse beziehen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wandelte sich auch die Schulform: Aus der "Höheren Bürgerschule" wurde zunächst ein "Realgymnasium", schließlich ein "Humanistisches Gymnasium", um dann im Rahmen der NS-Schulreform 1937 zur "Oberschule für Jungen" zu werden.

In diesem Jahr wurden 512 Schüler von 30 Lehrkräften unterrichtet. 1939 stiegen diese Zahlen auf 707 bzw. 50, was darauf zurückzuführen war, dass 155 bzw. 55 Schüler des Apostelgymnasiums und des Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums - beide 1939 aufgelöst - übernommen wurden. 1937 waren fast 89 Prozent der Schüler Mitglied in einer NS-Organisation, ein Wert, der sich bis 1940 noch auf knapp 94 Prozent erhöhte.

Nach der totalen Zerstörung des Schulgebäudes am 29. Juni 1943 wird der Schulbetrieb am 16. August in den Räumlichkeiten der Mittelschule Dagobertstraße wieder aufgenommen, Mitte Februar 1944 erfolgt die Verlegung in die Oberschule Gyrhofstraße. Im November 1944 wurde die Schule schließlich nach Herchen (Sieg) evakuiert, wo der Unterricht bis zum 2. März 1945 fortgeführt wurde.

Am 26. November 1945 wurde der Schulbetrieb im Gebäude der Irmgardis-Schule zunächst behelfsmäßig wieder aufgenommen, wobei die Schule die vom NS-Regime verfügte Bezeichnung als "Oberschule" wieder ablegte und sich "Städtisches humanistisches Gymnasium in der Kreuzgasse zu Köln" nannte. Allerdings kehrte das altehrwürdige Gymnasium nicht mehr an seinen alten Ort zurück, da der Kölner Rat 1953 beschloss, ein neues Schulgebäude im Inneren Grüngürtel an der Vogelsanger Straße zu errichten, das danach mehrfach erweitert wurde.