Lageplan der Lager in Auschwitz
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Auschwitz (Konzentrationslager)
Das größte Konzentrations- und Vernichtungslager der NS-Zeit, in dem etwa 1,5 Millionen Menschen umgebracht wurden
Im April 1940 ordnete der Reichsführer-SS Heinrich Himmler an, nahe der Stadt Oswiecim im polnischen Oberschlesien ein großes Konzentrationslager zu errichten. Bereits im Juni 1940 trafen die ersten Häftlinge im Lager ein, das bald den Ruf bekam, das härteste der KZs zu sein. In der Folgezeit wurde Auschwitz, wie das Lager eingedeutscht hieß, stetig ausgebaut und um neue Lager erweitert. Schließlich dehnte sich die Gesamtanlage auf rund 40 qkm aus und umfasste die Lager Auschwitz I (Stammlager), Auschwitz II (Birkenau) und Auschwitz III (Monowitz) sowie 45 Nebenlager. In Erwartung billiger Arbeitskräfte errichtete die I.G. Farbenindustrie AG im Frühjahr 1941 in unmittelbarer Nähe ein Bunawerk.
Auschwitz wurde entwickelte sich sehr bald zum größten Vernichtungslager der NS-Zeit und wurde zum Synonym für Unmenschlichkeit. Nach der berüchtigten Wannseekonferenz vom 20. Januar 1942, in deren Verlauf die „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen worden war, rollten aus 23 europäischen Ländern Transporte mit in Güterwagen eingepferchten Menschen Richtung Auschwitz und in die übrigen Vernichtungslager im Osten. An der „Rampe“ in Auschwitz fand die „Selektierung“ statt: die halbwegs Gesunden und Arbeitsfähigen wurden in Arbeitslagern untergebracht, die übrigen – meist Greise, Frauen und Kinder – mussten sogleich den Weg in die Gaskammern antreten.
Die Opfer wurden nirgends registriert, so dass nur Schätzungen über ihre Zahl möglich sind. Nach Angaben des KZ-Kommandanten Höß sollen allein in Auschwitz fast 1,2 Millionen Menschen umgebracht worden sein; mit den in den benachbarten Arbeitslagern Umgekommenen erhöht sich die Zahl auf nahezu 1,5 Millionen. Damit wurde Auschwitz zum größten Friedhof der menschlichen Geschichte.
Am 1. November 1944 ließ Himmler angesichts der näher rückenden Roten Armee die Tötungen einstellen und Gaskammern wie Krematorien sprengen. Mit etwa 60.000 Häftlingen trat die Wachmannschaft den Marsch Richtung Westen an, ein Todesmarsch, in dessen Verlauf ein großer Teil der Häftlinge starb. Am 27. Januar 1945 wurde das Lagergelände befreit. Seit einigen Jahren wird dieser Tag in der Bundesrepublik als Gedenktag begangen.
[nach: Enzyklopädie des Holocaust, S. 108ff. und Schlaglichter der deutschen Geschichte, S. 293]
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