

Jürgen Ohlsen, Hauptdarsteller in dem NS-Propagandafilm „Hitlerjunge Quex“

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Hitlerjunge Quex
1933 entstandener Propagandafilm, in dem ein Hitlerjunge durch seinen Tod zum Märtyrer wird.
Im September 1933 fand die Uraufführung des Propagandafilms "Hitlerjunge Quex" statt. Vorlage war der gleichlautende Roman von Karl Alois Schenzinger. Die Regie führte Hans Steinhoff, der den Nationalsozialisten nahestand.
Der Spielfilm handelt von dem Jungen Heini Völker (mit dem Spitznamen "Quex" nach Quecksilber), der sich gegen den Willen seiner Eltern der Hitlerjugend (HJ) anschließt. Die HJ ersetzt nun seine Familie und nimmt ihn bereitwillig in die Gemeinschaft auf. Heini Völker kommt schließlich bei Auseinandersetzungen mit Kommunisten ums Leben. Der Stoff des Films beruhte auf einer wahren Begebenheit. 1932 wurde der Hitlerjunge Herbert Norkus in Berlin von einem Kommunisten getötet.
Der als Märtyrerlegende aufgemachte Film war in der so genannten "Kampfzeit" angesiedelt, der Zeit während der Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten am Ende der Weimarer Republik. Er propagierte ein Leben im Dienste des Nationalsozialismus und bedingungslose Opferbereitschaft für die Partei. Wenn es notwendig war, musste der Einsatz für den NS auch mit dem Leben bezahlt werden. Uniform und Fahne waren wichtige Elemente des Filmes, unterstrichen von dem Marschlied "Unsere Fahne flattert uns voran". Der Film sollte vor allem ein jugendliches Publikum in seinen Bann ziehen.
Offene Propagandafilme wie "Hitlerjunge Quex" produzierten die Nationalsozialisten bis 1945. Viel häufiger jedoch stellten sie Filme her, die nicht auf dem ersten Blick ideologisch gefärbt waren. Doch auch als Unterhaltungs- oder Durchhaltefilme unterstützten und stabilisierten sie das NS-Regime.
Benz: Enzyklopädie des Nationalsozialismus, S. 514
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